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Nahrung für die Seele

Montag, 28. November 2022


Die Adventszeit hat begonnen. Advent (lat. Ankunft) gilt im Kirchenjahr als Vorbereitung auf Weihnachten, das Fest der Geburt Jesu. Traditionell ist es eine Zeit der Stille, des In-Sich-Gehens, des Hörens – auf den Rufer in der Wüste, der zur Umkehr oder besser: zum Umdenken mahnt.

Wir brauchen in diesen Tagen gar nicht weit zu gehen, um zu erkennen, wie weit wir uns von unserer Mitte entfernt haben. Obwohl wir es eigentlich besser wissen sollten, erliegen wir immer wieder den illusionären Angeboten unserer lauten, hektischen, konsumorientierten Welt. „Haben“ und nicht „Sein“ heißt nach wie vor das Lebensmotto, dem wir nachlaufen, obwohl wir spüren, dass es unsere Seele nicht zu nähren vermag.

Was aber nährt unsere Seele? Was macht uns wirklich froh? Ich habe neulich bei einem Essen mit Freunden just diese Frage in die Runde geworfen. Erstaunte Blicke. Was meint sie denn damit? Wir haben doch allerlei schöne Ideen, wie wir unser Leben trotz des Stresses, der uns gefangen hält, gestalten… Mich hat diese Frage vor geraumer Zeit wachgerüttelt und meinen Blick dafür geschärft, was mir eine kurzfristige Befriedigung verschafft und was mich im Gegensatz dazu tief in meinem Inneren dauerhaft froh macht. Für mich ist Freude ein Zustand des Friedens, in welchem mein Herz zu hüpfen beginnt. Und ich spüre dann zutiefst, dass dies meine Seele nährt. Ich denke da vornehmlich an meine täglichen Meditationen, an mein Verweilen in der so geliebten Natur, an gute zwischenmenschliche Begegnungen. Aber auch immer mal sind da kurze Momente des Innehaltens im Alltag, des Bewusstwerdens des kostbaren Augenblicks. Dankbarkeit für die vielen kleinen und großen Dinge, die uns ohne großes Zutun widerfahren: ein gutes Wort, ein lieber Blick, ein leckeres Essen, ein inspirierendes Buch, ein unerwarteter Anruf. Und es ist der wachsame Blick, mit dem wir all diese Dinge wahrnehmen, in unser Bewusstsein rücken. Dankbarkeit ist eine Haltung, die unserer Seele entspringt und uns für Größeres öffnet. Nicht zuletzt deshalb kann es für dich eine gute Tradition werden, jeden Abend oder Morgen drei Dinge zu nennen, für die du dankbar bist: „Ich bin dankbar für …“ Durch das bewusste Aussprechen und Nachspüren verankerst du diese Dankbarkeit tief in deiner Seele. Sie verschafft dir einen positiveren Blick auf dein Leben und die Welt insgesamt und verhilft dir zunehmend zu innerem Frieden und zur Heilung.

In diesem Sinne kann die Adventszeit auch für dich ein Anfang sein, aus dem Hamsterrad des sonst üblichen Denkens und Handelns herauszutreten und Kontakt mit deiner Seele aufzunehmen und ihr die Nahrung zu geben, die sie braucht – und das zu deinem allerhöchsten Wohle und Heilsein! Das ist das Beste, das du dir selber schenken kannst.

Ich freue mich über deine Ideen und Impulse für eine gelungene Adventszeit!


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