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Die Hütte (1)

Sonntag, 11. Juni 2023


Auch Romane legen Zeugnis von Erfahrungen des Menschen mit dem Göttlichen ab. Die Hütte – Ein Wochenende mit Gott, mehr als 23-millionenfach verkauft und in 51 Sprachen übersetzt, ist ein beredtes Beispiel davon.

Hauptfigur ist Mackenzie Allen Philips, genannt Mack. Seine Frau Nan und er ziehen fünf Kinder liebevoll groß. Als Mack, vier Jahre vor der eigentlichen Handlung, mit den drei jüngsten Kindern Campingurlaub am Wallowa Lake (USA) macht, wird Missy, das Nesthäkchen, entführt und ermordet. Mack bricht unter der „Großen Traurigkeit“ zusammen und versinkt in Schuldgefühlen.

Durch einen mysteriösen Brief, unterzeichnet mit „Papa“, erhält er die Aufforderung, jene verlassene Hütte aufzusuchen, in der Missys Kleid blutdurchtränkt gefunden wurde. Dort angekommen, bricht alle Wut auf Gott, der das Unglück nicht verhindert hat, aus ihm heraus. Als er wieder zu sich kommt, findet er sich in einer paradiesisch schönen Umgebung wieder. Vor der Hütte, die sich in ein einladendes Blockhaus verwandelt hat, begegnet er den Verkörperungen des dreifaltigen Gottes: Gott Vater erscheint als fürsorgliche Afroamerikanerin, die sich von Mack „Papa“ nennen lässt, Jesus als hebräischer Handwerker und der Heilige Geist als asiatische Frau mit Namen Sarayu („Wind“).

In zahlreichen Gesprächen mit „Papa“, Jesus und Sarayu lernt Mack Gott, dessen Wesen und seine Beziehung zu den Menschen immer intensiver kennen. Er wird mit fundamentalen Fragestellungen seines Lebens konfrontiert, die ihn am Ende eines langen Weges in die Vergebung und damit in die Freiheit führen. Seiner geliebten Missy im Jenseits zu begegnen und zu sehen, dass es ihr gut geht, hilft Mack endlich loszulassen.

Autor William Paul Young verarbeitet in seinem Bestsellerroman, der zunächst nur als Geschenk für seine Kinder und Freunde gedacht war, sein über die Jahre sich wandelndes Verhältnis zu Gott und die innere Heilung von verschiedenen Traumata seines Lebens – wie ich finde, in grandioser Art und Weise. Ich gehöre zu denjenigen, die das Buch in nur einer Nacht zutiefst berührt ausgelesen haben. Und ich nenne seitdem Gott „Papa“. Es geht gar nicht mehr anders.

Vielleicht berührt dich dieser Roman auch so wie mich. Vielleicht lässt er dich nachdenken über Themen wie Vergebung und Loslassen. Vielleicht bietet er dir eine gute Gelegenheit, mit deinem Kind oder mit deinen Schülerinnen und Schülern über verschiedene Gottesbilder und vor allem Gotteserfahrungen zu sprechen. Vielleicht hilft er dir, verlorenes Vertrauen in wen oder was auch immer wiederaufzubauen.

Im nächsten Blog möchte ich einige der Schwerpunkte, für die ich besonders empfänglich war, thematisieren. Und natürlich wäre ich sehr neugierig zu hören, was dich in besonderer Weise berührt hat. Im Übrigen wurde der Roman bereits verfilmt; die Verfilmung bleibt aber aus meiner Sicht weit hinter dem Leseerlebnis zurück.


Lies hier den zweiten Teil meines Blogs zum Roman Die Hütte.


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