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Gespräche mit Gott (1)

Sonntag, 2. Juli 2023


Auf Grund einer schweren Lebenskrise wähnte sich Neale Donald Walsch im Alter von 49 Jahren am Ende seines Lebens. Allein gelassen und auf sich gestellt, klagte er Gott massiv an und erhielt prompt eine Antwort. Seine berühmt gewordenen Gespräche mit Gott basieren auf dieser persönlichen Gotteserfahrung. Der erste Band führte die New-York-Times-Bestsellerliste zweieinhalb Jahre an und machte mit der Vorstellung Schluss, dass wir den sich offenbarenden Gott alleinig in der Bibel finden können. Gott hat nie aufgehört, zu Menschen zu sprechen und sie zu inspirieren. Es gehe nicht darum, ob und mit wem Gott spreche, sondern wer hinhöre, so Walsch.

In seinem Buch Die Essenz – Die 25 Botschaften aus den Gesprächen mit Gott fasst Walsch die Botschaften seiner Gespräche mit Gott zusammen. Ausgangspunkt seiner Überlegungen ist die Erkenntnis, dass es ein ernsthaftes systemisches Problem in der Kultur einer Gesellschaft geben müsse, wenn nicht einmal diejenigen glücklich sind, die nach jeglichem vernünftigen Maßstab glücklich sein sollten. Offensichtlich wollen wir unsere Heiligen Kühe in Form von Wohlstand und Ansehen und all dem, was in unserer Gesellschaft wichtig zu sein scheint, nicht in Frage stellen. Insbesondere weigere sich die Religion, ursprüngliche Annahmen über Gott und die Welt zu hinterfragen; Vorstellungen, die in weiten Teilen das Fundament unseres gesamten Verständnisses vom Leben bilden – ob wir nun religiös sind oder nicht.

So weigern wir uns zu sehen, dass an unseren Vorstellungen von Gott und der Welt etwas fundamental falsch sein muss, denn wir würden sonst nicht auf einem Planeten leben, auf dem sich Menschen gegenseitig umbringen, um ihre Meinungsverschiedenheiten zu lösen; es würden nicht Millionen Menschen Hungers sterben, während täglich so viele Lebensmittel im Müll landen; es würden nicht 5% der Gesamtbevölkerung 95% des Reichtums und der Ressourcen in den Händen halten und kontrollieren; es würde nicht jeder für sich allein, sondern alle für einen und einer für alle leben und handeln. Offensichtlich können wir zwar die Rätsel der menschlichen Genome entschlüsseln, scheitern aber kläglich daran, die Liebe im menschlichen Herzen freizusetzen.

Ihr habt mich völlig missverstanden, lautet deshalb die provokante Kernbotschaft Gottes an Walsch, der es sich in Folge zur Aufgabe gemacht hat, nicht nur die Meinung der Welt über Gott zu ändern, sondern auch unsere Beziehung zu ihm und umgekehrt, die Beziehung der Menschen untereinander, zur Schöpfung und zum Leben überhaupt neu überzudenken. Und vielleicht denkst du jetzt: Wie kann das sein? Was sollen wir so missverstanden haben? Das grenzt doch an Gotteslästerung!
Alle großen Wahrheiten waren anfangs Gotteslästerungen, erkannte bereits Bernard Shaw. Und Victor Hugo ergänzt: Alle Armeen der Welt können eine Idee, deren Zeit gekommen ist, nicht aufhalten.

Aus meiner Sicht ist diese Zeit mehr als gekommen. Vielleicht seid ihr neugierig zu erfahren, welche konkreten Botschaften Walsch empfangen hat. Mein nächster Blog wird sich mit einigen von ihnen genauer befassen.


Lies hier den zweiten Teil meines Blogs zu den Gesprächen mit Gott.


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