Die Sinnfrage (1)
Sonntag, 10. November 2024
aus wissenschaftlicher Sicht (Peter)
Wenn die Naturwissenschaft im Speziellen oder die Wissenschaft im Allgemeinen keine Aussagen über Gott, über ein Leben nach dem Tod oder Reinkarnation liefern kann, ist sie dann überhaupt in der Lage, Aussagen über den Sinn des Lebens zu machen?
Ich denke ja.
Hinter all den wissenschaftlichen Erkenntnissen leuchten doch Prinzipien durch, die uns Anleitungen für ein sinnerfülltes Leben geben können.
Hier nur einige Anregungen: Eine wichtige Aussage der Evolutionstheorie ist, dass Leben ein ständiger Entwicklungsprozess ist. Dies gilt auch für die menschliche Evolution. Nachdem der Mensch sich vor Millionen Jahren das Feuer untertan gemacht hat, hat er es für vielfältige Anwendungen (Dampfmaschine mit Kohlenfeuer, Otto-Motor mit Benzin, …) eingesetzt und so die Entwicklung der Menschheit gefördert. Lange Zeit spielte es keine Rolle, dass dabei CO2 in die Atmosphäre abgegeben wurde.
Heute verbrennen wir so viel, dass mittlerweile 50% mehr CO2 in der Atmosphäre zu finden ist als zu Beginn der Industrialisierung. Durch den Treibhauseffekt steigt die Temperatur der Atmosphäre stark, was zu häufigeren und stärkeren Extremwetterereignissen führt und in Folge zu unsicherer Nahrungsproduktion und schrumpfenden Lebensräumen für die Menschheit. Sinnvoll wäre es daher, das Verbrennen fossiler Energieträger möglichst schnell einzustellen, damit dieser Planet auch in Zukunft den Menschen eine Heimat bieten kann. Wissenschaftler und Ingenieure haben dazu Konzepte entwickelt und mir erscheint es daher sinnvoll, an der Umsetzung der Energiewende mitzuarbeiten.
Ein Zweites: Wir wissen, dass Angst für die Evolution eine große Triebfeder darstellt. Aber eine überbordende Angst zerstört die individuelle Lebensqualität und führt durch permanenten Stress nicht selten zu gravierenden Krankheiten. Für mich macht es daher persönlich großen Sinn, aus dem Stress erzeugenden Hamsterrad auszusteigen und die Angst vor Verlust des Ansehens, des Vermögens, des Arbeitsplatzes und viele weitere Ängste nicht überborden zu lassen. Was ist ein beruflicher Aufstieg wert, wenn der damit verbundene Stress mich krank macht. Da, so sagt die Psychologie, aber viele dieser Ängste antrainiert sind und unbewusst ablaufen, macht es Sinn, sich dieser Ängste bewusst zu werden, um einen Hebel zu haben, ihnen entgegenzuwirken.
Ich kann nicht verhehlen, dass all dieses nur dann Sinn macht, wenn ich generell daran glaube, dass meine individuelles Leben und das Überleben der Menschheit etwas Erhaltenswertes ist, was ich zugegebenermaßen nicht wissenschaftlich begründen kann! Wäre mein Glaube, dass die Erde besser ohne uns Menschen dran wäre, dann wäre das konterkariert, was ich oben zum Thema Sinn gesagt habe.
Lies hier den letzten Teil meines Blogs über die großen Fragen der Menschheit.
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