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Die große Spirale

Sonntag, 17. Dezember 2023


Weihnachten bleibt – allem Schwund an Tradition und Religion zum Trotz – ein zentrales Fest im Jahres­zyklus. Dabei ist es schon schwer, sich dem hek­tischen Kauf­rausch und dem sonstigen geschäftigen Treiben mal ein bisschen zu ent­ziehen, nimmt es doch unser aller Denken und Handeln mehr in Anspruch, als dem Einzelnen gut tun mag – und vermittelt so manches Mal den Ein­druck, als hätten wir den darunter­liegenden Zauber dieser besonderen, segens­bringenden Zeit völlig vergessen.

Ich möchte euch heute das Spiral­lied von Iria vorstellen. Ich habe es in meinem Kölner Chor „Singen-wie-im-Himmel“ kennen­gelernt und es hat mich in Melodie, Text und Bewegung tief berührt. (Wenn du die Schritt­folge dazu sehen möchtest, ruf diese Version auf.)

Ich gehe und gehe,
weite die Kreise,
gehe zum Ursprung und Ziel,
ich gehe die Pfade der großen Spirale,
und singe das uralte Lied.

Iria-Spirale

© Iria

Mantramäßig werden diese wenigen Text­zeilen immer wieder­holt bei gleich­zeitigem spiral­förmigen Gehen in einer bestimmten Schritt­folge. Wenn du die Mög­lich­keit hast, dieses Lied in seiner Wirkung in einer Gruppe zu erleben, dann nutze sie; aber auch das bloße Hören streichelt die Seele und lässt längst Verschüt­tetes wieder erblühen.

Der Textinhalt spiegelt aus meiner Sicht unser aller Lebens­weg wider – unseren indivi­duellen wie auch den der Mensch­heit als solcher – und lässt sich sogar als Kurz­version der Stufen der Bewusst­seins­entwicklung begreifen: Wir wachsen heran, gehen hinaus in die Welt, verfolgen unsere je eigenen Pläne und verlieren uns dabei auch oft genug in ihnen, bevor wir uns schließ­lich wieder auf den Heim­weg machen (vgl. auch Rohrs Idee des ersten und zweiten Containers).
So kann uns die alljährliche Advents­zeit erinnern an die Pfade der großen Spirale, die mit dem Weih­nachts­fest, der Geburt des Christus in uns und damit der Rück­besinnung auf unser Zuhause, gleicher­maßen ihren Ursprung und ihr Ziel finden.

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