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Raunächte

Sonntag, 14. Januar 2024


Ich möchte euch heute von meinen Erfahrungen mit den Raunächten erzählen. Die Raunächte meinen in der Regel die 12 Nächte vom ersten Weihnachtstag, dem 25.12., bis zum Dreikönigstag am 6.1.; nach altem Brauchtum ist es eine besondere Zeit der intuitiven Kräfte in uns, der Verbindung zu unserem höheren SELBST, zu dem, was tief in uns verborgen ist.

Ich habe mich in den 12 Raunächten von Eva-Maria Zurhorst, Autorin und Rednerin, anleiten lassen.
Zunächst war ich als Zuhörerin vor Beginn der eigentlichen Raunächte aufgefordert, 12 Wünsche für die Monate des kommenden Jahres im Rahmen einer Meditation aus meinem Inneren aufsteigen zu lassen und auf separaten Zetteln aufzuschreiben. Auf dem 13. Zettel sollte die große Gesamtvision für das Jahr 2024 notiert werden. Alle Wünsche wurden in ein Gefäß gegeben.

Dann ging es am 25.12. los, und zwar mit einer Meditation zum JANUAR, dem ersten Monat des Jahres. Er ist benannt nach dem römischen Gott Janus, dem Gott des Anfangs und des Endes, des Ein- und Ausgangs, weswegen er mit zwei Gesichtern dargestellt wird: eins, das in die Vergangenheit und eins, das in die Zukunft schaut. Im Januar, dem Monat des Übergangs, wird sinnbildlich der Samen für das neue Jahr 2024 ausgesät.
Nach einer Zeit der Stille war ich aufgefordert, einen der insgesamt 13 Zettel intuitiv zu ziehen und den notierten Wunsch tief in mir zu verankern.

Am 26.12. kam der FEBRUAR an die Reihe. Februare kommt aus dem Lateinischen und heißt reinigen: Wenn sich der Nebel lichtet, können wir uns von alten Denkmustern und Glaubenssätzen befreien und Platz für Neues in unserem Leben schaffen. Unsere wachsende Klarheit hilft uns, immer besser in Kontakt mit unserer Inneren Führung zu kommen und damit unsere Intuition zu stärken.
Wie bei allen Folgemonaten auch wurde auch dieses Mal ein Zettel intuitiv aus der verbleibenden Anzahl gezogen.

Der MÄRZ, nach dem römischen Kriegsgott Mars benannt, steht für die (aggressive) Energie des Aufbruchs, des Knospens, des Herausbrechens: Das Unsichtbare möchte mit aller Macht sichtbar werden. Auch unsere Innere Führung möchte sich in unserem Leben zeigen.

APRIL, vermutlich abgeleitet vom Lateinischen aperire = öffnen, ans Licht bringen, setzt die Intention des März fort: Die Pflanzen wagen es, im Vertrauen, dass alles gut wird, aus ihrem Samen auszubrechen. In diesem Vertrauen dürfen wir unser Herz für andere öffnen und doch gleichzeitig ganz bei uns selber bleiben.

Der Wonnemonat MAI steht für Wachsen im Überfluss, für Hülle und Fülle. Als sinnlicher, freudiger Monat, zurückgehend auf die römische Göttin Maia, die für Wachstum und Vermehrung steht, lädt er uns ein, unsere eigene Lebendigkeit und die Liebe zu uns selbst wahrzunehmen und zu teilen.

Der JUNI zeigt Kräfte großer Polarität. Nach Juno benannt, der römischen Göttin der Geburt, Ehe und Fürsorge und Frau des Göttervaters Jupiter, ist er ein Monat voller Licht, aber auch schon wieder abnehmender Tage, liegt doch die Sommersonnenwende im Juni. Die Dämonen der Unterwelt, das Verborgene in uns, unser Schatten – all das will erkannt, liebevoll umarmt und integriert werden.

Mit dem JULI wurde dem römischen Staatsmann Julius Caesar ein bleibendes Denkmal gesetzt. Als heiterer, fröhlicher, glänzender Sonnenmonat befähigt er uns, unser konditioniertes Denken zu überwinden und bringt uns in unsere Schöpferkraft.

Kaiser Augustus gab dem AUGUST seinen Namen. Erhaben, ja ehrwürdig birgt er als energetische Qualitäten Reife und Vollendung in sich. Es ist an der Zeit, Frieden mit sich selbst zu schließen. Die Kraft der Gegenwart ist stärker als alle Fesseln der Vergangenheit.

Im römischen Kalender war der SEPTEMBER ursprünglich der siebte Monat (lat. septem = sieben). Der Sommer geht zu Ende, das Jahr neigt sich sanft. Als Monat des Übergangs führt uns der September zurück ins Gleichgewicht mit der Natur. Die schwindende Helligkeit und Buntheit des Sommers lässt die „Anderswelt“ allmählich wieder lichter werden.

Die Römer nannten ihren achten Monat des Jahres OKTOBER (lat. octo = acht). Nun steht der endgültige Abschied von der nach außen gerichteten Fülle bevor: Alles Leben in der Natur zieht sich nach innen zurück. Auf symbolischer Ebene tun wir gut daran, Altes herzugeben, damit Neues entstehen kann.

Auch der NOVEMBER (lat. novem = neun) wurde von den Römern benannt und behielt nach der Kalenderreform seinen Namen bei. Er lädt das Sterben in unser Leben ein und fordert uns auf, vom äußeren Leben loszulassen. Der Schleier zur nicht sichtbaren Welt wird dünner, die Kontaktaufnahme mit unserem Inneren immer leichter. Schatten und Schätze in unseren Tiefen möchten geborgen werden.

Der DEZEMBER (lat. decem = zehn) bringt uns in die dunkelste Jahreszeit. Die Natur lädt uns ein, vollkommen still zu werden und uns nach innen zu wenden: Dort ist alles, wonach wir suchen. Im Loslassen und Vertrauen kommen wir mit der transformierenden Gnade Gottes in Verbindung, die uns auf Wege führt, die wir zuvor nicht einmal gedacht haben. So feiern wir mit Weihnachten in dieser dunkelsten Jahreszeit die alles verändernde Geburt des Lichts.

Paulo Coelho erzählt dazu passend:
Ein betagter Eremit wurde einst eingeladen, am Hofe eines der mächtigsten Könige seiner Zeit zu erscheinen. „Ich beneide dich, Heiliger Mann, der du dich mit so wenig zufrieden gibst“, sagte der König. „Und ich beneide Eure Majestät, die sich mit noch weniger zufrieden gibt als ich.“ „Was willst du damit sagen? Dieses ganze Land gehört mir“, sagte der König gekränkt. „Genau“, sagte der alte Eremit. „Ich habe die Musik der Sphären, ich habe die Flüsse und die Berge der ganzen Welt, ich habe den Mond und die Sonne, weil ich Gott in meiner Seele trage. Eure Majestät hingegen hat nur ihr Königreich.“

Ich habe das Durchleben der Raunächte genossen. Es lag irgendwie ein besonderer Zauber über dieser Zeit, so dass mir der Zugang zu meiner Intuition tatsächlich recht leicht fiel, was sicherlich auch durch die erzeugte Feldenergie Verstärkung fand (es gab immerhin fast 70.000 Teilnehmer/-innen an Eva-Maria Zurhorsts kostenlosem Angebot). Als Naturliebhaberin habe ich es insbesondere genossen, auf symbolischer Ebene durch das Jahr zu gehen und nicht nur mein spezielles Jahr 2024 zu antizipieren, sondern mein ganzes Leben in den Jahreszeiten wiederzufinden.


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